Die BayernSPD kämpft seit Jahren für ein grundsätzliches Anbauverbot gentechnisch veränderter Lebensmittel in Bayern. Das gilt auch für die Genmais-Sorte 1507, über deren Zulassung der Europäische Rat am Dienstag in Brüssel entscheidet. Die Generalsekretärin der BayernSPD, Natascha Kohnen, bedauert es, dass die Bundesregierung sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten wird. Kohnen betont, dass die SPD-geführten Bundesministerien für Umwelt, für Justiz und für Wirtschaft gegen den Anbau der Maissorte sind. Leider wird durch die deutsche Enthaltung eine Zulassung des Genmaises wahrscheinlicher, sagte Kohnen. Sie fügte hinzu:
„Nun rächt es sich auch, dass die CSU den Willen der bayerischen Bevölkerung bei der grünen Gentechnik nicht vollzogen hat. Wäre es der Staatsregierung ernst, dann wäre sie schon vor Jahren dem Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beigetreten. Doch die CSU hat unsere parlamentarischen Anträge mit diesem Ziel stets abgelehnt.“
Das „Europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen“ wurde im Jahr 2003 von zehn europäischen Regionen gegründet. Im Jahr 2005 wurde die „Charta von Florenz“ beschlossen, in der die Ziele und Aufgaben der Initiative sowie das Bekenntnis zur Gentechnikfreiheit beschrieben werden. Dem Netzwerk gehören neben Österreich und vielen anderen europäischen Staaten unter anderem auch die Bundesländer Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Baden-Württemberg an. Zuletzt lehnte der Landtag 2012 mit schwarz-gelber Mehrheit den Antrag der SPD ab, dem Netzwerk gentechnikfreier Regionen beizutreten.