Premiere im Aufstellungsverfahren: BayernSPD nominiert als erste bayerische Partei volldigital

05. Februar 2021

Im oberfränkischen Hof schreibt die BayernSPD am heutigen Freitagabend wohl Geschichte in Sachen Kandidatenaufstellung. Erstmals und als erste bayerische Partei hat sie in einem rein digitalen Verfahren einen Bundestagskandidaten nominiert und ihre Bundeswahlkreiskonferenz dafür komplett ins Netz verlegt. BayernSPD-Vorsitzende Natascha Kohnen, die für ein Grußwort zur Aufstellungsversammlung zugeschaltet war, freut sich: „Zwischen dem Go durch den Gesetzgeber und dieser Premiere lagen wenige Tage. Das ist eine großartige Leistung der SPD im Bundeswahlkreis Hof und zeigt, wie sehr sich unsere Partei seit Pandemiebeginn bereits digitalisiert hat.“

37 Hofer Delegierten kamen am Freitagabend zur virtuellen Bundeswahlkreiskonferenz zusammen und nutzten dabei ein Tool, das eine spezielle Abstimmungsfunktion enthält. Alle Delegierten wurden vorab gesondert geschult, eine Telefonhotline in der Geschäftsstelle bot ihnen während der Konferenz technischen Support. Die Entscheidung fiel eindeutig aus, der Kandidat Jörg Nürnberger wurde mit 94,6 Prozent der Stimmen gewählt. Nun müssen die Delegierten ihr Votum noch per Briefwahl bestätigen. Nürnberger, der auch Bezirksvorsitzender der SPD in Oberfranken ist, ist froh, dass alles gut über die Bühne ging: „Gerade für unseren Landkreis mit sehr hohen Inzidenzwerten war dieses Modell für viele Delegierte eine große Erleichterung. Wir haben Neuland betreten, alles ist gut gegangen und wir sind froh, dass wir auf diese Weise Infektionsrisiken für alle Teilnehmer ausschließen konnten. Mein besonderer Dank gilt unseren Hauptamtlichen, ohne deren aufopferungsvollen Einsatz es nicht möglich gewesen wäre, diese Premiere zu stemmen.“

Erst vergangene Woche hatte der Bundestag die nötige Rechtsverordnung beschlossen, am Mittwoch votierte der Landesvorstand der BayernSPD dann per Umlaufbeschluss dafür, dass Kandidaten künftig auf digitalem Weg aufgestellt werden können. Jörg Nürnberger erklärt: „Dieses Tempo war möglich, weil wir von Januar an eine digitale Option mitgedacht und parallel alles vorbereitet haben. Als das grüne Licht aus dem Bund und unserem Landesvorstand kam, waren wir startbereit.“