Familie ist Vielfalt – Für eine moderne Familienpolitik

05. März 2016

Zeit für Familienarbeitszeit

Mit neuen Arbeitszeitmodellen und einem Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung will die BayernSPD den Menschen in Bayern helfen, Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bringen. Einstimmig beschlossen die Delegierten des Kleinen Parteitags in Aschaffenburg den Leitantrag „Familie ist Vielfalt“ mit kleinen Änderungen. Nötig für eine moderne Familienpolitik sind demnach: Zeit, Geld und eine bessere Infrastruktur.

Florian Pronold eröffnet den Parteitag
Florian Pronold eröffnet den Parteitag

Der Landesvorsitzende der BayernSPD, Florian Pronold, sagte zu Beginn:

„In der Familienpolitik unterscheiden wir uns fundamental von den Anderen. Wir stehen für ein umfassendes Betreuungsangebot, damit Frauen nicht zu Hause bleiben müssen, wenn sie nicht wollen. Und zu dieser Freiheit gehört auch, dass es die bestmögliche Kinderbetreuung gibt, am besten kostenlos. Die CSU dagegen steht fürs Betreuungsgeld und damit für ein Familienbild aus dem Mittelalter. Einen solchen Blödsinn machen wir nicht mit. Wir leisten mit diesem Parteitag einen Beitrag dazu, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Mittelpunkt gerät. Familie ist dort, wo Menschen sich umeinander kümmern. Wir als SPD stehen für die Vielfalt, die Anderen für die Einfalt.“

Natascha Kohnen bringt den Leitantrag ein
Natascha Kohnen bringt den Leitantrag ein

Die Generalsekretärin der BayernSPD, Natascha Kohnen, stellte in Aschaffenburg den Leitantrag den annähernd 100 Delegierten vor. Neben der Familienarbeitszeit von 30 Stunden forderte sie vor allem Investitionen in den Ausbau der Kinderbetreuung sowie ein flächendeckendes Ganztagsangebot an den Schulen. Nur dann könnten Frauen arbeiten gehen und landeten nicht in der Teilzeitfalle und später in der Altersarmut, Kohnen sagte:

„Familienpolitik heißt: Wir müssen in die Lebenswirklichkeit der Menschen hinein. Männer wollen weniger, Frauen mehr arbeiten. Eine Familienarbeitszeit von 30 Stunden ist eine Antwort auf die Lebenswirklichkeiten der Menschen. Viele unserer staatlichen Familienleistungen widersprechen einander. Daher tun wir gut daran, uns die richtigen Fragen zu stellen: Wie steht es um den Zeitdruck in der Arbeitswelt und dem Gefühl der Menschen, nicht genug Zeit zu haben. Welche Lösungen bieten wir dafür an. Klar ist: wir brauchen eine eindeutige Zielrichtung in der Familienpolitik statt einem Flickenteppich an widersprechenden Familienleistungen.“

Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher, sagte in seinem Grußwort:

„Die höchsten Kinderbetreuungsquoten in Bayern gibt es in sozialdemokratisch regierten Städten in Bayern. Öffentliche Kinderbetreuung organisieren, das kann die SPD besser als jede andere Partei. Die CSU setzt die altbackene Politik mit Betreuungsgeld fort. Das ist eine Fernhalteprämie von Bildungschancen. In Bayern fehlen 30.000 Kitaplatze, es fehlen 11.000 Erzieherinnen und Erzieher. Deshalb sagen wir: nein zum Betreuungsgeld, ja zu besseren Bildungschancen, für eine moderne und solidarische Familienpolitik.“

Markus Rinderspacher bei seinem Grußwort
Markus Rinderspacher spricht sein Grußwort

Der Oberbürgermeister von Erlangen, Florian Janik, verwies auf die Probleme der Kommunen in der Kinderbetreuung:

„Bei der Betreuung von Schulkindern herrscht in Bayern nach wie vor Flickwerk. Eltern brauchen Verlässlichkeit, unabhängig vom Stadtteil, in dem sie wohnen. Wir brauchen einen Systemwechsel: Wir müssen die Betreuung aller Schulkinder sicherstellen. Es darf nicht vom Zufall meines Wohnortes abhängen, ob ich Betreuung für meine Kinder habe.“

Florian Janik auf der Bühne in Aschaffenburg
Florian Janik auf der Bühne in Aschaffenburg