Bei der aktuellen Regierungskrise der schwarz-gelben Koalition geht es nach Ansicht des designierten bayerischen SPD-Spitzenkandidaten und Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude „nicht um die schlechten Manieren von zwei Rabauken“, sondern um die „politische Doppelzüngigkeit des CSU-Vorsitzenden, der einerseits dreistellige Milliardenbeträge für Rettungsschirme bereitstellt und andererseits seinen Finanzminister „Griechen raus!“ und „Exempel statuieren!“ rufen lässt und seinen Generalsekretär beauftragt, „das Ende der bestehenden Euro-Zone zu verkünden“. Damit werde nicht nur die Bundeskanzlerin mit ihren Rettungsversuchen regelrecht verhöhnt, sondern auch der deutsche Steuerzahler, der „erst in Haftung und dann auf den Arm genommen“ worden sei.
Ude wörtlich: „Kein einziger Sparkassenvorstand in Deutschland ist so töricht, zuerst bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit seines Hauses für ein angeschlagenes Unternehmen zu bürgen und dann täglich öffentlich zu erklären, dass eine Pleite trotz allem unvermeidbar sei, eine geordnete Insolvenz wünschenswert wäre und vor jedem Geschäft mit der in Not geratenen Firma gewarnt werden müsse." Genauso verhalte sich aber „die versammelte finanzpolitische Inkompetenz der CSU, die schon die Milliardenverluste der Landesbank zu verantworten hat“.
Als „besonders taktlos“ bezeichnete es Ude, „dass die verhöhnte Kanzlerin genau in einer Woche, am kommenden Montag, auf dem politischen Gillamoos für ihre ärgsten Widersacher von der CSU die Werbetrommel rühren soll“. Man könne der Regierungschefin nur wünschen, „dass sie den Mut und die Kraft findet, der feindselig gesonnenen CSU ihre Euro-Politik zu erklären und vielleicht auch noch zu erläutern, warum CDU und FDP „nichts vom Betreuungsgeld halten und die PKW-Maut zuverlässig verhindern werden“.