75. Ordentlicher Landesparteitag der BayernSPD

Am Samstag, den 27. September 2025 startete der zweitägige 75. Landesparteitag der BayernSPD in Landshut. Dort bestätigten die rund 300 Delegierten Landesvorsitzende Ronja Endres mit einem Ergebnis von 86 Prozent in ihrem Amt und wählten den Münchener Bundestagsabgeordneten Sebastian Roloff mit 74 Prozent zu ihrem neuen Co-Vorsitzenden. Gemeinsam wollen sie die BayernSPD wieder nah an die Menschen bringen, die das Land am Laufen halten.

Ronja und Sebastian

Ronja Endres betonte in ihrer Rede, dass der Fokus der BayernSPD wieder klar auf den hart arbeitenden Menschen in Bayern liegen müsse, deren Frust groß sei: „Und der Frust der Menschen ist berechtigt. Denn die, die hart arbeiten zahlen bei uns die meisten Steuern. Sie sehen aber, dass der Zug zu spät kommt, das Altenheim unbezahlbar ist, der Putz in der Schule von der Decke bröckelt. Deshalb fordern wir für alle Fleißigen: gebt das Geld aus dem Sondervermögen an die Kommunen. Mindestens 70 Prozent, eine Milliarde jährlich. Jetzt und nicht morgen! Denn dort weiß man exakt, was die Leute vor Ort brauchen!“

Rede Ronja Endres

Sebastian Roloff stellte klar, dass die BayernSPD ihre Rolle als Stimme für gerechte Arbeit und eine starke Wirtschaft ausfüllen werde: „Wer kümmert sich um den Industriestandort Bayern, darum, dass wir Autoland bleiben? Die Staatsregierung offensichtlich nicht. Wer kümmert sich um gute Arbeitsbedingungen, ob für den Industriearbeiter oder die Paketbotin, den Selbstständigen oder die Verkäuferin? Die SPD, denn wie Ludwig Stiegler immer sagte: Die SPD ist der Betriebsrat der Nation!“

Rede Sebastian

Prominente Unterstützung erhielten die neuen Vorsitzenden durch die Bundesarbeitsministerin, Bärbel Bas, und den österreichischen Vize-Kanzler Andreas Babler.

Bas Babler

Bereits im Vorfeld des Landesparteitages traf sich Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas mit bayerischen Gewerkschaftsvertretern.

Gewerkschaftsrat

In ihrer anschließenden Parteitagsrede sagte sie: „Wir brauchen eine starke Sozialpartnerschaft – mit echter Mitbestimmung, mit starken Betriebsräten, mit klaren Regeln. Und auch hier gilt: Wo wir als SPD stehen, ist klar: Fest an der Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“

Österreichs Vize-Kanzler Andreas Babler forderte eine Nulltoleranzpolitik bei Steuervermeidung und Gewinnverschiebungen: „Jeder kleine Selbstständige, jeder Kioskbesitzer jeder kleine Wirtschaftstreibende zahlt brav seine Steuern. Aber die ganz Großen, die sind Weltmeister darin, sich zu drücken, mit Heerscharen von Anwälten und Steuerberatern. Das ist Betrug in ganz großem Stile, und das ist die Gerechtigkeitsfrage, die wir stellen müssen.“

Der zweite Tag des Landesparteitags der BayernSPD stand ganz im Zeichen der Kommunalpolitik und der organisatorischen Aufstellung für die kommenden Jahre.

Die Delegierten wählten die Personalratsvorsitzende Kathrin Pollack aus Ansbach mit 86 Prozent zur neuen Generalsekretärin der Partei.

Rede Pollack

Uwe Kirschstein, Oberbürgermeister der Stadt Forchheim, komplettiert als stellvertretender Generalsekretär das Führungsteam. Er wurde mit einem Ergebnis von 90 Prozent von den Delegierten gewählt.

Rede Kirschstein

In ihrer Rede betonten beide neugewählten Generalsekretäre, wie wichtig die starke Verwurzelung der BayernSPD auf der kommunalen Ebene ist. Kathrin Pollack: „Ich will, dass wir überall im Land spürbar sind – in den Kommunen, in den Betrieben, in den Vereinen und in den Herzen der Menschen. Ich will da sein – manchmal sicherlich streitbar, aber immer ehrlich, direkt, verlässlich und ansprechbar.“ Ihr neuer Stellvertreter Uwe Kirschstein will als Oberbürgermeister die kommunale Perspektive aus erster Hand in die Führungsebene der Partei einbringen. In seiner Rede thematisierte er die finanzielle Unterausstattung vieler Kommunen in Bayern und forderte, dass die Staatsregierung 70 Prozent des Sondervermögens Infrastruktur jetzt schnell und unbürokratisch Städten und Gemeinden geben müsse: „Politik arbeitet vor Ort, wirkt vor Ort. Nur so können wir unsere Aufgaben erfüllen.“

Die Delegierten wählten zudem einen neuen Landesvorstand mit 16 Beisitzerinnen und Beisitzern aus allen bayerischen Bezirken.

Ergebnisse der Landesvorstandswahlen (PDF, 371 kB)

Auch inhaltlich setzte die BayernSPD am Sonntag klare Schwerpunkte auf die Kommunalwahl 2026. Die BayernSPD regiert nach wie vor in über 200 Städten und Gemeinden. In einem zentralen Leitantrag bekannten sich die Delegierten zu einer deutlich besseren finanziellen Ausstattung der bayerischen Kommunen und mehr Entscheidungsspielräumen für die Entscheider vor Ort. Vor allem betonten die Delegierten auf dem Parteitag, dass funktionierende Kommunen die Basis für eine funktionierende Demokratie seien.

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