SPD zeichnet Passauer Bürgerschaft mit dem Josef-Felder-Preis aus

Florian Pronold auf der Bühne in Passau

24. Oktober 2016

Die BayernSPD hat am Sonntagabend (23.10.16) die Passauer Bürgerinnen und Bürger für ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe ausgezeichnet. Der Landesvorsitzende Florian Pronold überreichte den Josef-Felder-Preis an den Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper, der die Auszeichnung stellvertretend entgegennahm.

Die Preisverleihung in Passau war der offizielle Auftakt für eine Veranstaltungsreihe in Bayern unter dem Motto: "Meine Stimme für Vernunft". Für den sozialen Zusammenhalt und gegen den rechten Hass haben bereits viele Menschen ihre Stimmen für Vernunft erhoben: Iris Berben, Urban Priol und viele andere. Erste Videobotschaften aus Bayern sowie Veranstaltungshinweise finden sich auf der Internetseite: https://stimmefuervernunft.bayernspd.de

Foto der Preisübergabe, v.l.n.r.: Christian Springer, Jürgen Dupper, Florian Pronold
Foto der Preisübergabe, v.l.n.r.: Christian Springer, Jürgen Dupper, Florian Pronold

In der Galerie der Passauer Dreiländerhalle begrüßte der Landesvorsitzende der BayernSPD, Florian Pronold, zu Beginn der Festveranstaltung die 450 Gäste und würdigte ihre Leistungen:

„Die Passauerinnen und Passuer sind einem Grundsatz gefolgt, den der ehemalige bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner geprägt hat: Jedes Menschenleben soll heilig sein. Die Passauer haben in der Flüchtlingshilfe Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gezeigt, sie haben angepackt und geholfen. Und sie haben sich auch nicht kirre machen durch all diejenigen, die gesagt haben, wir schaffen das nicht. Wir alle, die wir Verantwortung in der Politik tragen, schulden ihnen etwas: Nämlich erstens ein herzliches Dankeschön und zweitens, dass nach dem Satz, wir schaffen das, auch praktisch organisiert wird, dass es zu schaffen ist."

Pronold erwähnte namentlich die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter der Organisationen unter den 450 Gästen in der Dreiländerhalle, darunter unter anderem das Technische Hilfswerk, die Feuerwehrverbände, die Beamtinnen und Beamten der Polizei, die medizinische Hilfe, die Diakonie sowie die Dolmetscherinnen und Dolmetscher.

Florian Pronold auf der Bühne in Passau
Florian Pronold auf der Bühne in Passau bei seiner Rede zur Verleihung des Josef-Felder-Preises

Verantwortungsvolle Politik bedeute, so Pronold, den Menschen Ängste zu nehmen, statt sie zu verstärken durch Brandreden, durch billigen Populismus oder durch Hassposts im Internet. Wir alle seien in der Verantwortung, unsere Gesellschaft zusammenzuhalten:

"Mit dieser Preisverleihung wollen wir heute die Stimmen für Vernunft stärken. Es ist unerträglich, wenn aus demokratischen oder undemokratischen Parteien dieselben Parolen kommen. Es ist unerträglich, wie Gewalt durch Sprache, am Stammtisch, auf Demonstrationen und im Internet stattfindet. Die Erfahrung von 1933 muss uns alle lehren, dass Gewalt durch Sprache zu physischer Gewalt wird. Deswegen wollen wir Gesicht zeigen und die Stimme für Vernuft erheben. Wer, wenn nicht wir, wann, wenn nicht jetzt, können wir diese Welt ein Stückchen besser machen und vor allem, dieser braunen Suppe ein Ende bereiten."

Die Laudatio hielt der Kabarettist und Gründer des Vereins Orienthelfer e.V., Christian Springer. Er sagte:

"2015 ist ihnen etwas gelungen: Ich kann mich nur bedanken. Ohne Sie und den Oberbürgermeister Jürgen Dupper wäre das nicht gelungen. Sie geben den Leuten natürlich Mut. Lassen Sie uns weitermachen, tauschen wir uns aus, lassen Sie uns zusammen arbeiten. Egal, welche Grenzzäune Regierungen wieder beschließen. Machen Sie einfach weiter. Helfen macht unglaublich viel Spaß."

Christian Springer auf der Bühne in Passau
Christian Springer bei seiner Laudatio in Passau

Im Anschluss nahm Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper den mit 2.500 Euro dotierten Josef-Felder-Preis entgegen. In seiner Dankesrede erinnerte er an das große Herz der Bürgerinnen und Bürger im vergangenen Jahr:

„Es war wunderbar zu sehen, wie im September 2015 Menschen, die gerufen wurden, aber auch die, die gar nicht gerufen wurden, zur Hilfe kamen. Am Bahnhof, später am Bahnhofszelt, in den DEKRA-Hallen oder die vielen mobilen Einsatzorte, der Bushalt, der Grenzübergang Achleiten und nicht zuletzt auch in der Dreiländerhalle, in der in einer Nacht auch 1700 Menschen Unterschlupf fanden. Sie haben der Humanität einen Platz gegeben und Sie haben Herz gezeigt. Imponierend war auch die Schnelligkeit, so als ob das Kümmern um Flucht und Migration immer schon zum Kanon der Passauer Stadtgesellschaft gehörte. Deswegen heute noch mal: ein ganz großes Dankeschön. Die Menschen haben die Aufgabe wichtig genommen und darum hat das funktioniert.“

Jürgen Dupper sagt Danke
Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper nahm stellvertretend für die vielen Helferinnen und Helfer den Preis entgegen

Abschließend wies Jürgen Dupper noch mal auf die große, bevorstehende Aufgabe hin:

„Die Zukunft hat schon begonnen. Nach der Soforthilfe geht es jetzt um Integration. Und auch das wird auf die gute niederbayerische Art geschehen: per aspera ad astra, aber wir werden diese Sterne gemeinsam erreichen. Ich bin mir sicher. Denn wenn man die Passauer braucht, dann ist auf sie Verlass. Das haben Sie bewiesen. Und dafür noch mal ein herzliches Dankeschön!“

Die komplette Verleihung des Josef-Felder-Preises als Videodatei findet sich auf unserer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/BayernSPD/

Teilen