SPD kämpft gegen Kleinstaaterei beim Eisenbahntarif

21. März 2012

Der Verkehrssprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Thomas Beyer, schlägt wegen eines drohenden Rückfalls des Eisenbahnverkehrs in Bayern in die Kleinstaaterei Alarm. Konkret droht eine Zersplitterung des bisher in Bayern einheitlichen Eisenbahntarifs. Laut Mitteilung des Fahrgastverbandes 'Pro Bahn' ist zu befürchten, dass bei dem ab 2013 von dem französischen Verkehrskonzern Veolia betriebenen sogenannten 'E-Netz Rosenheim' ein einheitlicher Tarif mit den parallel verkehrenden Zügen der Deutschen Bahn AG nicht zustande kommt.

Den Grund hierfür sieht Beyer eindeutig in Versäumnissen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG), die im Auftrag des für den Schienennahverkehr zuständigen Freistaat Bayern Zug-Leistungen bestellt. „Die BEG hat es bei ihrer Ausschreibung offensichtlich versäumt sicherzustellen, dass in jedem Fall auch der neue Betreiber ein Tarifsystem anzuwenden hat, das weiter einheitlich mit den Zügen der Deutschen Bahn AG sowie anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen gilt. Jetzt drohen gravierende Verschlechterungen für Fahrgäste, die vielleicht zwei Fahrkarten kaufen müssen oder aber mit der Fahrkarte des 'Meridian' bei Zugverspätungen nicht mehr andere Züge auf der gleichen Strecke benutzen können", kritisiert der SPD-verkehrsexperte.

Beyer spricht von einem „abenteuerlichen Rückfall in die Kleinstaaterei des Schienenverkehrs in Bayern“. In einem Landtagsantrag fordert er die Staatsregierung nun auf, umgehend im zuständigen Ausschuss über den Stand der Problematik zu berichten. Weiter soll die Staatsregierung darlegen, wie sie künftig dafür sorgen will, dass ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft BEG bei Ausschreibungen von Schienenverkehrsleistungen in Bayern von vornherein sicherstellt, dass derartige Probleme nicht entstehen.

Teilen