Schulstart im Freistaat – Für über 1,6 Millionen Schülerinnen und Schüler hat der Unterricht begonnen. Bayerns Spitzenkandidatin Natascha Kohnen dazu:
„Wir fordern: Keine Klasse über 25 Schülerinnen und Schüler. Zudem brauchen wir mehr Lehrkräfte, um den Unterrichtsausfall zu stoppen. Die sogenannte mobile Reserve ist im Grunde bereits zum Schulanfang ausgeschöpft.“
Die Staatsregierung feiere sich nun selbst für neu eingestellte Lehrkräfte. Zur Wahrheit gehöre aber auch dazu, dass in Bayern mittlerweile zweieinhalbtausend Lehrerinnen und Lehrer anderer Schularten an den Grund- und Mittelschulen unterrichteten, um den Bedarf zu decken, so Kohnen:
"Es hat nichts mehr mit Qualität zu tun, wenn Mathelehrer Kindern das Lesen und Schreiben beibringen. Dafür sind sie gar nicht ausgebildet. Deshalb fordern wir seit Jahren: Die Lehrerausbildung muss geändert werden, weg von der Schulart."
Kohnen wies zudem auf das Problem der befristeten Beschäftigungsverhältnisse hin. Da Bayern jeden Lehrer brauche, seien alle Lehrkräfte, die im August die Kündigung erhalten hätten, seit dem Monatsersten wieder im Dienst:
„Die Staatsregierung arbeitet gezielt mit befristet Beschäftigten. So kaschiert sie die Defizite ihrer verfehlten Bildungspolitik. Und das auf Kosten der Betroffenen. Alle, die unsere Kleinen großmachen, verdienen bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter. Dazu gehört auch, junge Lehrer*innen nicht mehr zu befristen.“
Der Umgang mit den Befristungen bei Lehrern sei zutiefst unanständig. Gute Bildung hänge mit persönlichen Beziehungen zu Lehrkräften zusammen. Das funktioniere aber nur, wenn die Bezugspersonen nicht jedes Jahr oder jeden Monat wechselten.