Galeria Karstadt Kaufhof will in Bayern sechs Filialen schließen und auch den Filialen von Karstadt Sport droht das Aus, mit Folgen für Beschäftigte und Innenstädte. Die BayernSPD kritisiert die angekündigten Schließungen und will eigene Strukturen vor Ort mobilisieren, um einzelne Häuser womöglich doch noch retten zu können. „Wir wollen um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Die Kaufhäuser stehen für fleißige Menschen im Einzelhandel und prägen unsere Einkaufskultur und unsere Innenstädte – damit sind sie Kulturgut“, so BayernSPD-Generalsekretär Uli Grötsch.
„Für die Arbeitnehmer der betroffenen Standorte sind die Schließungsankündigungen bitter, zumal Verdi noch 2019 einen Tarifvertrag mit Beschäftigungssicherung bis 2025 aushandeln konnte, erklärt Ronja Endres, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD Bayern (AfA Bayern). „Es ist nicht einzusehen, dass die Mitarbeiter nun jahrelange Managementfehler ausbaden sollen. Wir von der BayernSPD erklären uns mit den Betroffenen und deren Gewerkschaft Verdi solidarisch. Jetzt braucht es einen Sozialtarifvertrag und ein Zukunftskonzept für jede einzelne Filiale!“, fordert die AfA-Vorsitzende.
„Derzeit steckt der gesamte Einzelhandel durch Corona in einer massiven Krise“, warnt Uli Grötsch. „Wir brauchen aber keine leichtfertigen Schließungsankündigungen, sondern tragfähige Gesamtkonzepte, die die Zukunft von Einzelhandel und Innenstädten sichern.“ Dass Eigentümer René Benko angekündigt habe, seinen Warenhäusern nicht einmal in den ihm selbst gehörenden Immobilien mit der Miete entgegenkommen zu wollen, zeige leider, wie wenig ihm die Filialen mit ihren Angestellten am Herzen liegen, kritisiert Uli Grötsch. „Wir dürfen nicht zulassen, dass der Eigentümer sich hier einfach aus der Verantwortung stiehlt.“ Grötsch will nun Stadträten und Gemeindevertretern Unterstützung bei der Rettung der Filialen anbieten, etwa durch Verhandlungen über Mietkosten vor Ort.