Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für mehr soziale Gerechtigkeit in unserem Land ist der Politische Aschermittwoch der BayernSPD in Vilshofen zu Ende gegangen. 5000 Gäste im Festzelt erlebten mitreissende Reden des SPD-Kanzlerkandidaten, Martin Schulz sowie des Kanzlers der Republik Österreich und Vorsitzenden der SPÖ, Christian Kern. Eine Auswahl von Zitaten und Fotos der verschiedenen Rednerinnen und Redner:
Martin Schulz, Kanzlerkandidat und designierter SPD-Vorsitzender:
"Ich trete an, um Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden. Mit mir gibt es ein klares Nein an die Nationalisten, die Europa zerstören wollen! Ein starkes Europa ist im besten deutschen und österreichischem Interesse. Ich empfinde es als Kompliment, dass mir Europakompetenz attestiert wird. Denn mit mir wird es kein Schlechtreden der Europäischen Union geben – wer ins Kanzleramt will, der muss Europakompetenz haben!"
Martin Schulz:
"Solidarität ist keine Einbahnstraße sondern eine gemeinsame Aufgabe aller! Es kann nicht sein, dass normale Bürgerinnen mit ihren Steuern den Staat finanzieren, andere aber den Fiskus um Millionen prellen können.Das Land, in dem ein Unternehmen seinen Profit macht, muss auch das Land sein, in dem das Unternehmen seine Steuern bezahlt."
Martin Schulz: "Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands steht nicht auf dem Spiel, wenn man Leuten ein Jahr lang länger Arbeitslosengeld I zahlt. Die Wettbewerbsfähigkeit steht auf dem Spiel, wenn wir nicht mehr in Weiterbildung, Qualifizierung, Schulen und Universitäten investieren."
Christian Kern, Bundeskanzler der Republik Österreich, SPÖ-Chef: "Ab September wird Österreich und Deutschland noch mehr verbinden – dann werden wir beide einen roten Bundeskanzler haben. Und wir beide haben rechtspopulistische Gegner: In Deutschland die AfD, in Österreich die FPÖ. Ich habe mich auch gefragt, warum die AfD denn Alternative für Deutschland heißt. Aber klar, wenn Du auf einer Landstraße fährst und beschließt, deinen Wagen in den Graben zu lenken, dann ist das eine Alternative. Genau dafür steht die AfD.“
Christian Kern:
"Soziale Ungleichheit darf nicht zur gesellschaftlichen Normalität werden. Wir Sozialdemokraten kämpfen dabei nicht nur um Stimmen, sondern um Herzen und Köpfe. (...) Zu Europa zu stehen, bedeutet auch, Europa kritisieren zu können. Europa hat versprochen, dass es unseren Kindern besser gehen wird. Und zu diesem Versprechen müssen wir auch wieder zurück."
Florian Pronold, Landesvorsitzender und Parl. Staatssekretär im BMUB: "In ganz Europa sind diejenigen unterwegs, die den Leuten Angst machen, die einfache Lösungen für komplizierte Probleme anbieten. Sie spalten unsere Gesellschaft. Mit diesem Politischen Aschermittwoch setzen wir ein klares Zeichen gegen Leute, die Mauern aufbauen wollen in dieser Welt. Wir sind für ein weltoffenes, solidarisches Europa, wir sind für soziale Gerechtigkeit! Die CSU soll sich für politische Freunde wie Victor Orban schämen."
Florian Pronold: "Die Kanzlerin ist Martin Schulz dankbar – seitdem realisieren CDU und CSU, dass es auch etwas anderes gibt, als den Streit untereinander. Die CSU traut sich ja nicht einmal, die eigene Bundeskanzlerin nach Passau zu holen – wir hingegen haben gleich zwei Bundeskanzler hier!"
Christian Flisek, MdB, Bezirksvorsitzender der NiederbayernSPD:
"Während sich Donauabwärts in Passau die Trump-Versteher treffen und diejenigen, die Victor Orban unterstützen, findet hier ein europäischer Aschermittwoch statt. Es geht nicht darum, dieses Land schlecht zu reden, es geht darum, sich den Problemen zu stellen. Wir brauchen keine Schönredner in diesem Land."
Natascha Kohnen, Generalsekretärin, hielt das Schlusswort:
"Lieber Martin, du hast uns gezeigt, dass der Schulzzug rollt! Jetzt heißt es, Tag für Tag für die Wahlen im September zu kämpfen!"