Pflegekräfte brauchen mehr als nur Applaus – BayernSPD-Chefin Natascha Kohnen beim Streik des Münchner Klinikpersonals

BayernSPD Vorsitzende Natascha Kohnen mit streikenden Pflegekräften vor Krankenhaus Schwabing
Foto: Oezge Jacobsen

28. September 2020

BayernSPD-Vorsitzende Natascha Kohnen nahm am heutigen Montag am Streik der Münchner Pflegekräfte anlässlich der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst teil. Auf dem Streikgelände vor dem Schwabinger Krankenhaus sprach sie mit Pfleger*innen darüber, was sie sich von der Politik erwarten. „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen brauchen mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung. Es ist an der Zeit, dass aus dem Applaus der Lockdown-Zeit konkrete Taten folgen“, so Natascha Kohnen.

„Wir müssen uns fragen, was uns eine anständige Gesundheitsversorgung wert ist? Im Angesicht dieser Krise kann man diesen Wert gar nicht hoch genug einschätzen“, so die BayernSPD-Chefin. „Mit einer Einmalzahlung wie dem nach dem Lockdown gewährten Pflegebonus ist es jedenfalls nicht getan.“ Jetzt ginge es darum, dass Kommunen, Freistaat und Krankenkassen gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen sorgen. Die bayerischen Kommunen dürften als Träger vieler Kliniken zudem nicht vom Freistaat im Stich gelassen werden: „Wo die Kommunen unterfinanziert sind und ihre Daseinsvorsorge nicht leisten können, muss der Freistaat ihnen, wie es der Bund schon tut, finanziell unter die Arme greifen. Zum Beispiel, indem er einen höheren Anteil am Steueraufkommen an die Kommunen weiterreicht.“

Die BayernSPD hat auf ihrem Parteitag vor zwei Wochen weitreichende Forderungen zum Thema Gesundheit beschlossen und liegt mit dieser Beschlusslage in einer Linie mit den Streikenden. Landesvorsitzende Natascha Kohnen ist überzeugt: „Wir müssen unser Gesundheitssystem wieder vom Kopf auf die Füße stellen, das heißt: Weg vom System der Fallpauschalen, weg von reiner Profitorientierung hin zu einer Medizin, die den Menschen wieder in den Mittelpunkt rückt. Das muss dieser elementare Bereich unseres Zusammenlebens uns einfach wert sein.“ Für die vielfach ausgebrannten Beschäftigten im Gesundheitswesen fordert die BayernSPD neben fairem Lohn und einem anderen Personalschlüssel auch eine 30-Stunden-Woche. Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst unterstützt die Partei derzeit mit einer Social Media Kampagne.

Pflegekräfte brauchen mehr als nur Applaus – BayernSPD-Chefin Natascha Kohnen beim Streik des Münchner Klinikpersonals
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