Natascha Kohnen: Frauenförderung ist und bleibt ein Fremdwort für die CSU

04. Oktober 2012

Fast nirgendwo in Deutschland ist der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen so groß wie in Bayern. Laut einer heute veröffentlichten Studie des Statistischen Bundesamtes liegt Bayern unter den 16 deutschen Bundesländern auf dem vorletzten Platz – nur Baden-Württemberg schneidet schlechter ab. Natascha Kohnen, Generalsekretärin der BayernSPD: „Wenn man noch einen Beweis gebraucht hätte, dass Frauenförderung für die CSU ein Fremdwort ist, so wurde er heute geliefert. Dabei hatte sich diese Partei 2011 das Jahr der Frau auf die Fahne geschrieben. Ein leeres Versprechen, wie wir nun schwarz auf weiß nachlesen können.“

Bundesweit verdienen Frauen,statistisch gesehen,22 Prozent weniger als Männer - in Bayern sind es 26 Prozent. Am größten ist der Gehaltsunterschied in Bayern zwischen Akademikern und Akademikerinnen. Bei vergleichbaren Jobs fällt das Einkommen der Frauen um satte 29 Prozent geringer aus.

Kohnen: „Das liegt vor allem daran, dass Bayern beim Ausbau der Kinderbetreuung immer noch massiv hinterherhinkt. Viele junge Frauen können Familie und Job nicht so vereinbaren, wie es heute erforderlich wäre. Statt das zu ändern, will die CSU Milliarden Euro für das Betreuungsgeld ausgeben“.

Kohnen kritisiert auch, dass die CSU gegen eine Frauenquote in Führungspositionen von Großunternehmen ist und im Landtag bisher ein Vergabegesetz der SPD blockiert. Nach diesem Gesetz würden öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben werden, die sich für eine Frauenförderung einsetzen.Natascha Kohnen:“Wir nehmen die Frauenförderung sehr ernst. Sie ist längst überfällig, denn der gute Wille allein hat in den letzten Jahrzehnten nichts bewegt."

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