Natascha Kohnen:Fauler Kompromiss bei Frauenquote

18. April 2013

Nach der Ablehnung einer gesetzlichen Frauenquote durch die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag erklärt Natascha Kohnen, Generalsekretärin der BayernSPD:

„Die Frauen in der CDU und CSU haben mit einem fadenscheinigen Kompromiss gegen ihre eigne Überzeugung gestimmt, um Konflikten in der eigenen Partei aus dem Weg zu gehen. Die Situation für Frauen wird sich nicht dadurch verändern, dass die Union etwas in ihr Wahlprogramm schreibt, aber bei der Gesetzgebung kneift. Man muss sich ernsthaft fragen, ob die Konservativen unter einer gespaltenen Persönlichkeit leiden, wenn sie etwas ablehnen, aber gleichzeitig in ihr Wahlprogramm aufnehmen.

Wäre es Merkel und Seehofer mit Thema Gleichberechtigung ernst, dann hätten sie es in den letzten Jahren nicht auf die lange Bank geschoben. Der gute Wille allein hat in den letzten 20 Jahren nichts bewirkt. Die Union setzt sich angeblich für Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, führt aber im Sommer ein Betreuungsgeld ein, damit Kinder und Eltern zu Hause bleiben. Wie schon beim Thema Mindestlohn setzt sich die Union angeblich für etwas ein, was sie in Wirklichkeit gar nicht will.“

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