Klimaschutz und „Zero Waste“: BayernSPD will Ressourceneffizienz

Florian von Brunn

16. Januar 2020

Umwelt- und Wirtschaftsexperten der SPD-Fraktion stellen im Rahmen der Fraktionsklausur Konzepte gegen Abfall, Fast Fashion sowie Lebensmittel- und Wasserverbrauch vor – Bayern soll Vorreiter beim Ressourcenschutz werden

Abfall- und Müllberge wachsen, der Ressourcenverbrauch steigt immer weiter an: Die BayernSPD-Landtagsfraktion will diesen Trend brechen und legt im Rahmen ihrer Fraktionsklausur ein umfassendes Konzept für Klimaschutz und Ressourcen-Sparen vor. Bayern soll dabei Vorreiter werden. Für den umweltpolitischen Sprecher der Fraktion Florian von Brunn ist klar: "Was Bayern braucht, ist eine sozial-ökologische Erneuerung. Wir wollen die Lebensqualität in Bayern erhalten, aber kein Festhalten an umweltzerstörendem Wachstum. Deswegen brauchen wir intelligente Lösungen und eine viel höhere Ressourceneffizienz. Die Staatsverwaltung muss bei den Themen 'Zero Waste' - also 'null Abfall' - und beim Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung mit gutem Beispiel vorangehen."

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Annette Karl betont: "Die Industrie muss sich das Ziel Klimaneutralität zu eigen machen. Dazu fordern wir eine Expertenanhörung zum Thema Ressourcen-Effizienz. Auch die Wirtschaft muss beim Ressourcensparen, der Senkung des Wasserverbrauchs und der Abfallvermeidung Einen größeren Beitrag leisten."

Im Einzelnen fordert die SPD-Fraktion etwa Maßnahmen gegen Fast Fashion - also billigst produzierte Wegwerfkleidung. Von Brunn: "Wir wollen wieder eine nachhaltigere Textilproduktion. Gerade hier brauchen wir mehr Kreislaufwirtschaft. Die Staatsregierung muss sich auf deutscher und europäischer Ebene für ein Siegel einsetzen, das klar aufzeigt, wie Kleidung produziert wurde - nicht nur unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit und der Handelswege, sondern auch natürlich auch der Ausbeutung von Arbeiterinnen." Mit in den Blick genommen werden soll auch der Verbrauch von Wasser für bestimmte Produktionen. "Der indirekte Wasserbedarf liegt in Deutschland durch Produktionen etwa von Kleidung pro Person bei 4.500 Litern pro Tag", betont von Brunn.

Innerhalb Bayerns soll insbesondere Lebensmittelverschwendung eingedämmt werden; staatliche Einrichtungen sollen hier nach Willen der SPD mit gutem Beispiel vorangehen. "In Deutschland werden jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Wir brauchen ein Konzept, wie etwa Kantinen in staatlichen Behörden hier gegen diesen Trend arbeiten. Dafür braucht es auch rechtliche Regelungen, die die Weitergabe und Weiterverwertung von Lebensmitteln vereinfachen. Außerdem wollen wir, dass die Verwaltung und öffentlichen Einrichtungen des Freistaats sich das Ziel setzen, überhaupt keinen Abfall mehr zu produzieren. Das Ziel heißt Zero Waste-Verwaltung", betont der Umweltexperte.

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