Industriebericht: SPD-Wirtschaftsexperte Werner Widuckel sieht große Schwächen in schwarz-gelber Industriepolitik

29. Juli 2013

Der wirtschaftspolitische Berater des SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude, Prof. Dr. Werner Widuckel, sieht im Gegensatz zum bayerischen Wirtschaftsminister beim aktuell vorgelegten Industriebericht Bayern keinen Grund für übertriebene Euphorie: "Bayern ist zweifellos ein sehr attraktiver Industriestandort in Europa", sagt Widuckel. "Aber die qualitativen Merkmale der schwarz-gelben Industriepolitik lassen sehr zu wünschen übrig. Bayern überbietet sich immer noch ständig selber mit Niedriglöhnern und Leiharbeiterzahlen. Das ist nichts, auf das Herr Zeil stolz sein sollte!"

Die BayernSPD fordert eine bayerische Industriepolitik mit Perspektive: "Es ist höchste Zeit, dass mehr Augenmerk auf die Arbeitnehmerfragen gelegt wird", betont Widuckel. "Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert, die Arbeit fair entlohnt werden. Es kann nicht sein, dass es in einem so reichen Bundesland immer noch viele Menschen gibt, die von ihrem Lohn nicht leben können. Es muss endlich ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden. Der zukünftige Ministerpräsident Christian Ude wird dafür sorgen, dass in Bayern die Grundsätze der 'Guten Arbeit' gelten!"

Nach wie vor sei die bayerische Industriepolitik auch nicht branchenübergreifend angelegt: "Schwarz-Gelb trägt Scheuklappen und traut sich nicht, über den Tellerrand zu blicken. Dabei sind Aspekte wie Umweltschutz und andere Industriezweige wichtige Variablen, die es bei Industrieentscheidungen zu berücksichtigen gilt!", erklärt Widuckel. Es gebe auch kein Konzept, wie regionale Unterschiede in Bayern angegangen werden sollen: "Ein Industriebericht muss erklären, wie man gerade im ländlichen Raum auch die schwächeren Regionen stärken kann. Diese Frage lassen Zeil und sein Bericht weiter offen!"

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