Ausdrücklich begrüßt der Spitzenkandidat der bayerischen SPD, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, die jüngste Kehrtwende von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, die er am Wochenende im Umgang mit Griechenland vollzogen hat. Ude wörtlich: „Im Sommer und im Herbst hat die CSU gegen Griechenland noch böse Stimmung gemacht, einen Rauswurf aus der Euro-Zone gefordert und ein Exempel statuieren wollen, jetzt nach Wintereinbruch hingegen wird plötzlich das rhetorische Kriegsbeil begraben und weitere Hilfe jenseits aller roten Linien versprochen. Offenbar stehen alle Bierzelt-Veranstaltungen sowie Erklärungen von Generalsekretär und Finanzminister unter dem Vorbehalt: 'Dies alles dürfen Sie nicht ernst nehmen!'
Erfreut zeigte sich der SPD-Spitzenkandidat, dass Horst Seehofer „jetzt endlich auf meine Forderung eingeschwenkt ist, Europas Missstände und nicht Europas Völker zu bekämpfen“. Wer die historisch gewachsene bayerisch-griechische Freundschaft nach den Entgleisungen von Dobrindt und Seehofer wiederbeleben wolle, dürfe in Zukunft die Rettungsbemühungen für Griechenland nicht täglich kaputtreden und müsse seriöse Projekte des Wirtschaftsaustauschs und des Aufbaus wirtschaftlicher Strukturen vorantreiben. Dazu seien einige Vereinbarungen durchaus „vielversprechend“, den plötzlich freundlichen Worten müssten jetzt aber auch Taten folgen.