Die bayerische SPD trauert um Dr. Anke Martiny, ehemalige stellvertretende Landesvorsitzende der BayernSPD, Bundestagsabgeordnete von 1972 bis 1989 und spätere Geschäftsführerin von Trancparency International in München. Martiny starb am 11. Januar im Alter von 76 Jahren.
Landesvorsitzender Florian Pronold: „Ich bin traurig über den Tod von Anke Martiny. Mit ihr verliert die sozialdemokratische Partei nicht nur einen liebenswürdigen und hoch engagierten Menschen, sondern auch eine über die Partei- und Landesgrenzen hinweg geschätzte Politikerin. Anke Martiny hat stets ihr politisches Wirken in den Dienst für mehr soziale Gerechtigkeit und Freiheit gestellt. Verbesserungen für die Menschen lagen ihr fortwährend am Herzen. Wir bayerische Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben Anke Martiny eine ganze Menge zu verdanken. Wir verneigen uns vor ihr und ihrer Lebensleistung. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei ihrer Familie und ihren Freunden.“
Mit 26 Jahren trat die in Dortmund geborene Anke Martiny 1965 der SPD bei. Im Jahr 1972 wurde sie als Listenabgeordnete der SPD des Wahlkreises München-Land in den Deutschen Bundestag gewählt, dem sie bis 1989 angehörte. Sie war dort Mitglied im Wirtschaftsausschuss, zuständig für Verbraucherpolitik, Künstlersozialversicherung, Urheberrecht, Filmförderung und den Haushalt. Von 1975 bis 1977 und von 1985 bis 1991 war sie Mitglied des SPD-Parteivorstandes, von 1975 bis 1991 Mitglied im Landesvorstand, ab 1985 stellvertretende Landesvorsitzende der bayerischen SPD. Anke Martiny gehörte 1972 zu den Mitgründerinnen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF). Von 1989 bis 1991 war sie Senatorin für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin, ab 1992 bis Ende 1996 war sie Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tel Aviv. Im Anschluss daran war die Mutter dreier Kinder als freie Publizistin sowie bei Transparancy International Deutschland e.V. tätig, zwischen 1998 und 2000 als Geschäftsführerin in München, seit 2011 als stellvertretende Vorsitzende in Berlin. Im Vorstand des Instituts Solidarische Moderne e.V. war sie eine von fünf Sprechern.
Anke Martiny war in zweiter Ehe von 1976 an mehrere Jahre mit dem früheren SPD-Vordenker Peter Glotz verheiratet.