ByernSPD-Generalsekretärin Kathrin Pollack zu Aiwanger: Schweigen und Schuldzuweisungen retten keinen einzigen Arbeitsplatz

07. Oktober 2025

Die frisch gewählte Generalsekretärin der BayernSPD, Kathrin Pollack, zur Kritik der Bayerischen Gewerkschaften an Hubert Aiwanger:

Die via X veröffentlichte Reaktion des Bayerischen Wirtschaftsministers auf die Kritik des DGB und der IG Metall Bayern zeigt: da scheinen die Gewerkschaften doch einen Nerv bei Herrn Aiwanger getroffen zu haben. Es reicht nicht, sich als Wirtschaftsminister heroisch an die Spitze von Bauernprotesten zu setzen, aber beim Kampf um den Erhalt der wichtigen Industriearbeitsplätze in unserem Freistaat kommt nur ein Brieflein aus dem Ministerium.

DGB und IG Metall haben völlig recht: Bayern steckt mitten in einer ernsthaften Standortkrise. Allein in der Metall- und Elektroindustrie sind im ersten Halbjahr 2025 rund 18.000 Arbeitsplätze verloren gegangen – und die Unsicherheit wächst. Wer jetzt Verantwortung trägt, muss deshalb reden und handeln, nicht schreiben.“

Deshalb hat die SPD im Bund mit dem Sondervermögen Infrastruktur eine gigantische Investitionsoffensive auf den Weg gebracht. Deshalb haben wir als BayernSPD im Vorfeld unseres Parteitags einen Gewerkschaftsrat mit den großen Bayerischen Gewerkschaften und der Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas abgehalten und die Herausforderungen für die bayerischen Standorte intensiv besprochen. Nur wer zuhört, kann Lösungen finden. Schweigen und Schuldzuweisungen retten keinen einzigen Arbeitsplatz.

Insofern ist auch die Kritik, die Aiwanger in diesem Zusammenhang an der SPD geübt hat, absurd. Wenn’s in der Wirtschaft kriselt, sollte ein Wirtschaftsminister nicht mit Tweets um sich werfen, sondern mit Konzepten überzeugen. Wer ständig von Berlin bis Brüssel zeigt, wer angeblich schuld ist, hat offenbar vergessen, dass er selbst in Bayern regiert. Zumal ein wenig sozialdemokratischer Geist im bayerischen Wirtschaftsministerium nicht schaden würde, dann müsste man den Wirtschaftsminister beim Kampf um bayerische Arbeitsplätze nicht immer zum Jagen tragen.

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