Zu den Änderungen der Datenschutzrichtlinien bei facebook und den resultierenden politischen Debatten darüber äußert sich die netzpolitische Sprecherin der BayernSPD, Doris Aschenbrenner, wie folgt:
"Die neuen Datenschutzrichtlinien bei facebook sind ein Schlag ins Gesicht für jeden Datenschützer in Europa. Das Netzwerk ist vermeintlich 'umsonst' für die User - in Wahrheit zahlen sie statt mit Euro mit ihren persönlichen Daten. Es fehlt eine einheitliche, europäische Datenschutzverordnung und -richtlinie, an welche sich US-Konzerne zu halten hätten.
Die Sache lässt sich aber auch anders angehen, langfristiger und kundenfreundlicher. Und zwar mit freier Kommunikation durch offene Schnittstellen! Dann könnten jede Nutzerin und jeder Nutzer bei ihrem 'Lieblingsanbieter' bleiben, der dann mit Datenschutz werben könnte oder müsste - die Kommunikation oder ggf. auch der Status-Austausch wären aber weiterhin möglich. Man könnte also als Google+ Userin 'Freunde' haben, die ihr Profil bei facebook hosten, deren Status lesen und ihnen Nachrichten schreiben. Genauso wie von kostenfreiem Mailanbieter zu kostenpflichtigem Mailanbieter, der auf Ökologie und Verschlüsselung setzt, also zum Beispiel von GMX zu Posteo.
Das wäre ein sinnvoller Weg, anstelle der 500. Anleitung zu 'So kannst du deine Privatsphäre-Einstellungen ändern' oder Lösungen wie 'Du solltest mit einem zweiten Browser surfen, in dem nur facebook läuft'. Offene Schnittstellen ließen sich übrigens über den Verbraucherschutz oder das Kartellrecht politisch regeln.