Der Verband HDE kündigte an, dass im Zuge der Corona-Krise etwa 50.000 mittelständische Einzelhändler vor dem Aus stünden. Die bayerische SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen fordert in diesem Zusammenhang ein schnelles Handeln der Staatsregierung, um Innenstädte vor dem Ausbluten zu bewahren. „Wir brauchen in Bayern einen integrierten Fonds „Rettung der Innenstädte“, der bestehende Fördertöpfe bündelt und sofort um ein Paket für die Bewältigung der Corona-Folgen ergänzt.“
Die Lösung könnten Einzelhändler selbst nicht mehr liefern, Wirtschaft, Kommunen und Bürger müssten dabei an einem Strang ziehen, so die bayerische Landesvorsitzende. „Während meiner Sommertour ist uns wieder vor Augen geführt worden, dass es bei den Kommunen oft schon solche Bündnisse und visionäre tragfähige Konzepte gibt, Stadt und Region neues Leben einzuhauchen. Wir müssen sie aber in die Lage versetzen, ihre Ideen umzusetzen." Dazu brauche es mehr finanzielle Mittel, aber auch weniger Bürokratie bei der Abfrage bestehender Fördermöglichkeiten. "Die Staatsregierung ist hier in der Pflicht, sie muss das Förderwirrwarr beenden und bestehende Hilfen zentral bündeln, aufstocken und unbürokratisch zugänglich machen. Deshalb fordern wir einen integrierten Fonds „Rettung der Innenstädte.“
Heute müssten Kommunen, die schon vor Corona unter einem Ausbluten ihrer Zentren gelitten haben, irrsinnige bürokratische Hürden meistern, wenn sie gute Ideen umsetzen wollen, kritisiert Natascha Kohnen. „Gelder liegen in unterschiedlichen Fördertöpfen in Bund und Ländern, die Antragsverfahren binden bei den Kommunen wichtige Ressourcen. Die Beantragung kostet Zeit, die wir angesichts dieser Krise nicht haben. Vor allem aber sind die bestehenden Hilfen für die Folgen des Innenstadtsterbens gedacht, die schon vor Corona für viele Städte ein großes Problem waren. Wenn aufgrund der Krise jetzt in ganz Bayern viele Händler aufgeben, muss der Freistaat unverzüglich einschreiten. Es geht um den Lebenswert unserer Zentren, aber auch um viele Existenzen und Jobs.“